Warum On-Site PPAs 2025 für Unternehmen zum Gamechanger werden
Immer mehr Unternehmen in Deutschland stehen 2025 vor einer kritischen Entscheidung: Setze ich weiter auf klassische Einspeisung mit EEG-Vergütung – oder lohnt sich der Direktverbrauch durch ein On-Site PPA mit eigener Aufdach-PV-Anlage? Die Zeichen stehen eindeutig auf Wandel. Durch die Novelle des EEGs und die Einführung negativer Strompreise wird die reine Einspeisung zunehmend unattraktiv. Gleichzeitig wachsen der regulatorische Druck und die wirtschaftlichen Risiken.
Mit einem On-Site PPA wird Strom genau dort erzeugt, wo er gebraucht wird – direkt auf dem Dach eines Gewerbe- oder Industriegebäudes. Der Clou: Der Strom wird nicht ins Netz eingespeist, sondern vor Ort verbraucht, wodurch sich erhebliche Kosten und Abgaben einsparen lassen. Und das Beste daran: Unternehmen sichern sich langfristige Preissicherheit und leisten gleichzeitig einen aktiven Beitrag zur Energiewende.
EEG 2025 und negative Strompreise: Warum die Einspeisung keine Zukunft mehr hat
Seit Februar 2025 gilt: Fällt der Strompreis an der Börse für mindestens vier Stunden unter null, entfällt die EEG-Vergütung vollständig. Was ursprünglich als Instrument zur Netzstabilisierung gedacht war, wird jetzt zum Geschäftsrisiko – insbesondere für Betreiber kleiner und mittlerer PV-Anlagen, die stark auf die Einspeisevergütung angewiesen sind.
Das betrifft mittlerweile auch alle neuen Anlagen ab 2 kWp mit intelligentem Messsystem – also faktisch nahezu jede moderne PV-Anlage. Wer 2025 noch auf eine gesicherte Einnahme durch Einspeisung hofft, spielt mit Unsicherheiten. Der Eigenverbrauch über ein PPA wird zur wirtschaftlich wie strategisch besseren Wahl.

Was ist ein On-Site PPA – und wie unterscheidet es sich vom klassischen Modell?
Ein On-Site PPA ist ein langfristiger Stromliefervertrag zwischen zwei Partnern: dem Anlagenbetreiber und dem Stromverbraucher – meist ein Unternehmen, das den erzeugten Strom direkt selbst nutzt. Die PV-Anlage befindet sich auf dem Dach oder Gelände des Verbrauchers. Dadurch erfolgt die Stromlieferung physisch hinter dem Netzanschlusspunkt, also netzunabhängig.
Im Gegensatz dazu basiert die klassische Einspeisung auf der Annahme, dass der Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird und vergütet wird – mit den oben beschriebenen Risiken. Der On-Site-PPA schafft dagegen eine direkte, stabile Energielieferbeziehung, bei der der Preis pro kWh fest vereinbart ist – typischerweise zwischen 9–14 Cent.
Direktverbrauch: Die unsichtbare Rendite durch eingesparte Umlagen
Der vielleicht größte Vorteil von On-Site PPAs ist nicht sichtbar auf der Stromrechnung, aber spürbar im Budget: die eingesparten Netzentgelte, Konzessionsabgaben, Umlagen und Steuern. Im klassischen Strombezug machen diese oft über 50 % des Gesamtpreises aus.
Was bei Direktverbrauch entfällt:
- Netzentgelte (~7 ct/kWh je nach Region)
- Stromsteuer (2,05 ct/kWh)
- Konzessionsabgabe (bis zu 2,39 ct/kWh)
- §19-Umlage, Offshore-Umlage, KWK-Umlage etc.
Diese Einsparungen erhöhen die Marge – ohne dass sich der technische Aufwand wesentlich vergrößert.
Für welche Dachgrößen und Unternehmen lohnt sich das Modell?
Nicht jeder Standort ist automatisch geeignet. Aber als Faustregel gilt:
- Ab ca. 100 kWp (etwa 500–700 m² Dachfläche) beginnt ein PPA wirtschaftlich interessant zu werden.
- Ideal ab 250–750 kWp, insbesondere wenn eine hohe Eigenverbrauchsquote realisierbar ist.
- Großverbraucher ab 1 GWh Jahresstromverbrauch können durch spezielle Entlastungen bei Netzentgelten und Umlagen profitieren – etwa durch §19 StromNEV oder die Besondere Ausgleichsregelung im EEG.
Wichtig: Bei stromintensiven Unternehmen mit diesen Vergünstigungen kann der Netzstrom günstiger sein als bei kleineren Betrieben. In solchen Fällen ist ein detaillierter Wirtschaftlichkeitsvergleich zwischen Netzbezug und On-Site PPA nötig. Dennoch bleibt das PPA-Modell interessant – insbesondere als strategische Absicherung gegen volatile Strompreise oder zur Erfüllung von ESG-Zielen.

Technische Voraussetzungen: Smart Meter, Summenzähler und Steuerung
Damit das On-Site PPA rechtlich sauber funktioniert und wirtschaftlich sinnvoll umgesetzt werden kann, braucht es eine moderne Infrastruktur:
- Summenzähler: misst alle Stromflüsse am Netzanschlusspunkt
- Smart Meter: ermöglicht die zeitgenaue Verbrauchserfassung
- Steuerboxen: insbesondere für Anlagen >100 kWp notwendig (Redispatch 2.0)
- Lastmanagement: um Eigenverbrauchsquote zu optimieren
Diese Technik ist inzwischen weit verbreitet, wird vielfach gefördert und schafft auch die Grundlage für spätere Erweiterungen wie E-Mobilität oder Wärmepumpen.
Rechtlicher Rahmen: Was beim On-Site PPA unbedingt beachtet werden muss
Die rechtliche Konstruktion eines On-Site PPA ist komplexer als bei der einfachen EEG-Vergütung – dafür bietet sie mehr Flexibilität. Wichtig sind:
- Klar definierter Vertrag zwischen Betreiber und Abnehmer mit Regelung von Preis, Mengen, Laufzeit, Abnahmeverpflichtung und ggf. Exit-Optionen.
- Eigentumsverhältnisse an der PV-Anlage, insbesondere bei Dachpacht: Wer ist Betreiber? Wer ist Lieferant?
- EEG-Anmeldung: Auch bei Eigenverbrauch bleibt die Anlage EEG-pflichtig, muss aber korrekt als "Eigenversorgung" gemeldet werden.
- Stromsteuerliche Bewertung: Meist fällt keine Stromsteuer an, aber bei Konstellationen mit Dritten auf dem Gelände (z. B. Mieter) kann es zu Abgabepflichten kommen.
- Messkonzept und Abrechnung müssen den Vorgaben der Bundesnetzagentur genügen – dies wird insbesondere bei Anlagen ab 100 kWp zunehmend geprüft.
Hier ist es ratsam, sich professionelle Unterstützung zu holen – etwa von Projektentwicklern oder spezialisierten Energiejuristen.
On-Site PPA vs. EEG-Vergütung: Was ist rentabler – und für wen?
Kriterium On-Site PPA EEG-Vergütung 2025
Einnahme je kWh 8–12 ct 5–7 ct (nur bei positiven Preisen)
Netzentgelte entfallen vollständig zu zahlen
Stromsteuer entfällt entfällt
Vergütung bei negativen Preisen irrelevant entfällt vollständig
Verlässlichkeit 10–20 Jahre fix volatil, Marktpreisabhängig
Abhängigkeit vom Netz gering hoch
Genehmigung/Aufwand höher niedriger
Fazit: Wer eine konstante Stromnutzung hat, fährt mit einem On-Site PPA in der Regel deutlich wirtschaftlicher, vor allem wenn der Strombedarf tagsüber hoch ist. Einspeisung lohnt sich zunehmend nur noch bei sehr kleinen Anlagen oder in rein privaten Anwendungen.
Finanzierung & Fördermodelle: Von Eigeninvestition bis Contracting
Nicht jedes Unternehmen möchte oder kann selbst in eine PV-Anlage investieren. Gute Nachricht: Es gibt verschiedene Modelle für die Umsetzung eines On-Site PPA:
- Eigenfinanzierung: Unternehmen investieren selbst, betreiben die Anlage und verkaufen/verbrauchen den Strom.
- Dachverpachtung mit PPA: Ein Projektierer pachtet die Dachfläche, baut und betreibt die Anlage, das Unternehmen kauft den Strom direkt.
- Contracting-Modelle: Der Betreiber stellt die Anlage und Technik, der Stromkunde zahlt nur für den gelieferten Strom – vergleichbar mit einem langfristigen Stromliefervertrag.
Fördermöglichkeiten bieten u. a. die KfW (270, 293, 295), die BAFA (Energieberatung Mittelstand) sowie regionale Programme.

Fallstudien: Wie Unternehmen bereits profitieren
Fallstudie 1: Schrott-Wetzel Gruppe – Standortübergreifende Eigenversorgung mit PV-Strom
Die Schrott-Wetzel Gruppe, ein Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie, nutzt seit Anfang 2023 das PPA-as-a-Service-Modell von node.energy. Dabei wird überschüssiger Solarstrom von einem Standort über das öffentliche Netz an weitere Unternehmensstandorte geliefert. Dieses Modell ermöglicht es dem Unternehmen, standortübergreifend zu 100 % Grünstrom zu nutzen und sich somit weitgehend von Strommarktpreisschwankungen unabhängig zu machen. internet-weekly.de+4iwrpressedienst.de+4solarserver.de+4internet-weekly.de+4industry-press.com+4node.energy+4solarize.de+4solarserver.de+4iwrpressedienst.de+4
Fallstudie 2: Solarize – On-Site PPA für Filialisten mit Rahmenstromverträgen
Solarize hat ein innovatives Messkonzept entwickelt, das es Filialisten ermöglicht, trotz bestehender Rahmenstromverträge lokal erzeugten Grünstrom zu nutzen. Durch die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung mit Photovoltaik-Strom können Betreiber von Gewerbearealen und Dachflächenpächter von den Vorteilen eines On-Site PPAs profitieren. Dieses Modell zeigt, wie auch Unternehmen mit komplexen Strombezugsstrukturen von lokalem Grünstrom profitieren können. mainova.de+11solarize.de+11pv-magazine.de+11
Häufige Fragen (FAQ)
Was passiert mit überschüssigem Strom bei einem On-Site PPA?
Nicht genutzter Strom kann ins Netz eingespeist werden – allerdings zu Marktbedingungen, oft unter 5 ct/kWh. Ein PPA kann aber mit Batteriespeichern ergänzt werden, um Eigenverbrauch zu maximieren.
Muss der Anlagenbetreiber ein Stromlieferant sein?
Nein, bei On-Site PPAs ist keine Stromhandelserlaubnis nötig, da der Strom physisch nicht über das öffentliche Netz geliefert wird. Dennoch müssen die steuer- und energierechtlichen Bedingungen eingehalten werden.
Welche Laufzeit ist üblich für ein On-Site PPA?
In der Regel 10 bis 20 Jahre, abhängig von Finanzierung und Lebensdauer der Anlage.
Was passiert nach Ablauf des Vertrags?
Je nach Modell geht die Anlage ins Eigentum des Gebäudebetreibers über oder wird rückgebaut – das sollte vertraglich geregelt sein.
Wie groß muss mein Dach sein, damit sich das lohnt?
Ab etwa 100 kWp (ca. 500 m²) kann ein PPA wirtschaftlich sein. Ideal sind Dächer ab 1000 m².
Kann ich mein Dach verpachten, ohne den Strom selbst zu verbrauchen?
Ja – in diesem Fall profitiert man von langfristigen Pachteinnahmen. Der Strom kann an einen Dritten geliefert werden (z. B. Mieter) oder ins Netz gehen.
Fazit: On-Site PPAs kombiniert mit Aufdach-PV – der kluge Weg durch das Strommarkt-Chaos 2025
Die Zeiten sicherer EEG-Vergütung sind vorbei. Unternehmen, die 2025 auf Versorgungssicherheit, Preisstabilität und Unabhängigkeit setzen wollen, kommen an On-Site PPAs in Kombination mit eigener Aufdach-PV-Anlage nicht mehr vorbei.
Ob als Eigeninvestition oder mit externem Betreiber – das Modell ermöglicht deutliche Kostenvorteile, schützt vor regulatorischen Risiken und bietet zugleich ein starkes Nachhaltigkeitssignal.
Wer sein Dach nicht selbst nutzen möchte, kann es auch verpachten – Projektierer wie Ossler Solar bieten passende Modelle an. Doch egal mit wem: Das wichtigste ist, jetzt aktiv zu werden.

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